Autismus
ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung. Anstatt so zu spielen wie andere, benehmen sich autistische Kinder seltsam, sie drehen an Rädchen, legen Reihen oder lieben
sonstige Ordnungen, sie geben sich immer wieder den gleichen Verhaltensweisen hin, sie sprechen nicht oder auffallend, sie bleiben mehr für sich, suchen nicht gerne Trost und Geborgenheit im sozialen
Kontakt.
Diese Andersartigkeit in der Entwicklung wird bei Autismus als qualitativ betrachtet, nicht eben nur quantitativ, d. h. "verzögert", "zu wenig", sondern die Entwicklung ist tiefgreifend, massiv
anders.
Die Verhaltensauffälligkeiten können derart gravierend und bizarr sein, dass sie oft zu einer enormen Belastung der Familien mit autistischen Kindern und schließlich auch der Betreuungs- und
Lehrkräfte der jeweiligen Einrichtungen führen.
Das Verständnis für die innere Erlebniswelt autistischer Menschen hat sich durch die Vielzahl der in den 90er Jahren entstandenen Selbstzeugnisse von Betroffenen sehr erweitert: Inzwischen ist
die Vielfalt und das Ausmaß der Wahrnehmungs- und Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen von autistischen Menschen deutlich geworden.
Die Welt wird als chaotisch erlebt, sie hat kein zuverlässiges und stabiles inneres Abbild im Gehirn der Betroffenen. Diese reagieren dann - nachvollziehbarerweise - mit Abkapselung.